Deutschlandweites Projekt gegen Antisemitismus an Schulen
Nicht nur Migranten und Flüchtlinge aus muslimisch geprägten Ländern bringen ihren Antisemitismus mit nach Deutschland, auch in der Mitte der Gesellschaft beginnt er wieder Fuß zu fassen.
Wie aber lässt sich Antisemitismus vorbeugen, wie kann man ihn bekämpfen? Besonders wichtig sind dabei die Schulen, denn gerade hier ist es in Berlin und anderswo zu erschreckenden Vorkommnissen gekommen.
Rund 100.000 Juden leben derzeit in Deutschland, und es gibt heute wieder ein sehr lebendiges jüdisches Leben.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland und die Kultusministerkonferenz haben sich jetzt des Themas Antisemitismus angenommen. In einer bereits vor zwei Jahren verabschiedeten gemeinsame Erklärung wird das Ziel formuliert, jüdische Geschichte, Religion und Kultur in den Schulen besser zu vermitteln und durch mehr Wissen und interreligiöse Begegnungen dafür zu sorgen, dass Kinder und Jugendliche erst gar nicht antisemitische Einstellungen entwickeln können. „Kenntnis und Erkennen der Vielfalt und Komplexität des Judentums sind wichtige Schritte zu seinem Verständnis sowie zum Abbau von Vorurteilen“, heißt es in der Erklärung.
Gemeinsam haben der Zentralrat der Juden und die Kultusministerkonferenz nun eine erste Materialsammlung erstellt, die sich vor allem an Lehrer wendet.
Der Vorsitzende des Zentralrates, Josef Schuster und Helmut Holter, linker Bildungsminister in Thüringen und derzeit Präsident der Kultusministerkonferenz, stellten sie am 27.Juni 2018 vor.
Die Website soll ein erster Schritt sein und beständig weiterentwickelt werden. Geordnet nach den Schwerpunkten Jüdische Geschichte und Gegenwart, Jüdische Religion, Antisemitismus einschließlich Antijudaismus und Antizionismus sowie Israel findet man auf der Homepage Hinweise auf Bücher, Quellensammlungen und weiterführende Links.
Das Material ist bereits pädagogisch aufbereitet und kann auch unmittelbar im Unterricht angewendet werden.
https://www.kmk-zentralratderjuden.de/
Die auf unserer Website enthaltenen Quellen zum Thema "Juden im Nationalsozialismus" liefern Beispiele aus der unmittelbaren Vergangenheit unserer Stadt. Der Bereich Stadtgeschichte des Bernsteinmuseums und das Stadtarchiv stehen für weitere Fragen gerne zur Verfügung.